Ensemble der Klosterkirche Guben

Kirchenmusik in Guben

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... die Kirchenmusik in Guben

Die Kirchenmusikerstelle an der Klosterkirche wurde sieben Jahre nach Kriegsende, 1952, eingerichtet. Seit dieser Zeit finden kirchenmusikalische Veranstaltungen in der 1862 erbauten Klosterkirche, die 1998 saniert wurde, statt. Herr Hansjürgen Vorrath ist seit 1983 als Kirchenmusiker in Guben tätig. Jährlich finden ca. 15 Kirchenmusiken der verschiedensten Art, Chor-, Orgel-, Orchesterkonzerte wie auch in zeitlich größeren Abständen szenische Aufführungen bzw. Musicals statt. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit, in der alljährlich etwa bis zu vier Musiken angeboten werden, ist die Klosterkirche zum Teil mit 400 bis 600 Besuchern besetzt. Die Chöre und Instrumentalkreise der Klosterkirche haben einen wesentlichen Anteil an diesen Musiken. Es wird mit den Chorsängerinnen und -sängern in verschiedenen Altersgruppen wöchentlich, in manchen Gruppen auch monatlich, gearbeitet. Der Spatzenchor (Kindertagesstätte) ist die jüngste Gruppe, es folgt der Kinderchor, Gruppe 1 (Klasse 1-3), der Choralchor (ab Kl.4) und schließlich der Chor der Klosterkirche Guben (ab 16. Lebensjahr). Leider ist auf Grund einer sehr hohen Abwanderungsrate und manch anderen Gründen (Freizeit-Überangebot, gestiegene schulische Anforderungen) ein nahtloses Durchschreiten der jeweiligen altersgemäßen Gruppen nicht mehr gegeben.

Die Mitglieder-Zahlen sind gerade auch in den Kinderchorgruppen sehr klein geworden. Nur ganz vereinzelt finden sich Sängerinnen und Sänger, die in den Kinderchören groß geworden sind, im Chor der Klosterkirche (ab 16 Jahre) wieder. Auf Grund dieser Tatsache hat sich in den letzten Jahren neben dem regelmäßigen Wirken verstärkt ein projektbezogenes Arbeiten entwickelt. Hier finden sich Ehemalige und Freunde der Gubener Kirchenmusik ein und gestalten gemeinsam die jeweiligen Vorhaben. Nur so ist es möglich geworden, das vielseitige Wirken der Chöre und Instrumentalkreise der Klosterkirche zu erhalten.

Zum Aufgabenbereich der Chöre gehört das Gottesdienstsingen, gehören Chormusiken, Musicals und Oratorienaufführungen. Die dafür zum Teil notwendigen Orchesterbesetzungen kommen aus Cottbus oder Berlin. Ab der 4. Klasse (Choralchor) werden die jungen SängerInnen an die großen oratorischen Werke herangeführt. Sicher, so manch einer beherrscht seine Stimme noch nicht, aber das Erlebnis des Dabeiseins formt, prägt und übt. Neben den wöchentlichen Proben gibt es auch Wochenendfreizeiten und Probentage, die zur Vorbereitung von kirchenmusikalischen Aktivitäten dienen. Die Einsätze der Kleinsten (Spatzenchor) beschränken sich vorwiegend auf die Advents- und Weihnachtszeit.

Zum Teil werden große oder auch außergewöhnliche Vorhaben von allen Chorgruppen gemeinsam mit den Stimmen, die sich für dieses bestimmte Projekt zusammenfinden, getragen. So ergibt es sich, dass z.B. bei Musical-Aufführungen eine große Zahl von Sängerinnen und Sänger aller Generationen auf der Bühne steht. Als Beispiele sind die großen Erfolgsmusicals “Mose - Auszug aus Ägyptenland” aus dem Jahre 2007 und "Claudia - eine Frau um Jesus" (2011) zu nennen. Ähnlich gestalten sich die großen oratorischen Aufführungen. Alle Chorgruppen sind ökumenisch besetzt.

Zu den Instrumentalkreisen der Klosterkirche gehören: Der Bläserkreis und bei Bedarf der Orffinstrumentalkreis. Die Bläser - auch hier haben wir die schon genannten Probleme - arbeiten wöchentlich und gestalten in der Hauptsache Gottesdienste (ca 20 im Jahr), wirken aber auch bei großen Musiken mit. Manchmal werden alle - Instrumentalisten und Vokalisten - in einer gemeinsamen Musik vereint, so z.B. bei den alljährlich großen >Adventsmusiken im Kerzenschein<. Des weiteren werden wir tatkräftig von dem Zupf-Streich-Orchester (Streicher und Gitarren; Leitung: Frau Anja Hawlitzki) der Städtischen Musikschule, die seit Mai 1998 den Namen "Johann Crüger" (der Melodienschöpfer wurde 1598 in Groß Breesen bei Guben, heute eingemeindet, geboren) unterstützt. Viele der kleinen GeigerInnen sind auch in den Chören der Klosterkirche zu finden. Zu ganz speziellen Vorhaben, z.B. auch für die Chorfahrten oder Musicalproduktionen wird ein Instrumentalkreis zusammengerufen, der aus Freunden und Bekannten, teilweise aus Berlin, Frankfurt, Cottbus, Dresden, Fürstenwalde usw. kommend, besteht. Dieser Kreis arbeitet dann nur unmittelbar vor dem geplanten Projekt.

Abschließend sei noch folgendes erwähnt: In den Zeiten vor der Wende hatten es die Chöre der Klosterkirche nicht immer leicht. Groß war der Druck der Herrschenden. So manche Bosheiten mussten hingenommen und verarbeitet werden. Aber die Chöre waren in dieser Zeit etwas Besonderes, sie waren ein Gegenpol zum "real existierenden Sozialismus" und damit eine Alternative. Vielleicht war dies das Geheimnis, weshalb die Arbeit trotz alledem weitergehen und ausgebaut werden konnte. Heute ist der Reiz, in einem kirchlichen Chor zu singen und sich damit gegen die Norm zu stellen, nicht mehr vorhanden. Gerade bei den Kindern und Jugendlichen haben sich andere Schwerpunkte der Freizeitgestaltung entwickelt. Hinzu kommen die bereits genannten Probleme unserer Stadt und die Tatsache, dass die Geburten drastisch zurückgegangen sind - auch dies spüren wir, gerade im Kinderchor, sehr deutlich. Trotz dieser Probleme ist es bisher immer wieder gelungen, kirchenmusikalische Projekte zu realisieren, ist es gelungen, die vielseitige musikalische Verkündigung des Wortes Gottes lebendig zu gestalten.